Ein Fünftel der Fondsmanager fürchtet ein Scheitern der ultralockeren EZB-Goldpolitik. Die Bank of America Merrill Lynch befragt jeden Monat Fondsmanager, welche Anlageklassen sie übergewichten, welche Marktentwicklungen sie erwarten und was ihre größten Sorgen sind. Die Grafik zeigt, welche Extremrisiken („tail risks“) die institutionellen Manager fürchten.

Die hellblauen Balken sind dieWerte vom Februar, die dunkelblauen die vom März Quelle: Bank of America Merrill Lynch Global Fund Manager Survey

Das gefährlichste Extremrisiko war für die professionellen Anleger im Februar 2016 noch eine Rezession in den USA. Seit März ist es allerdings das „Quantitative Failure“, die Angst vor dem Scheitern des Quantitative Easing (QE), also der unkonventionellen Geldpolitik durch den Kauf von Anleihen. Davor hat inzwischen fast ein Fünftel der Fondsmanager Angst. Sie bezweifeln, dass das QE wie erhofft einen wirtschaftlichen Aufschwung und das Ende der Deflation bedeutet.
Im März hatte die Europäische Zentralbank (EZB) neben einer Erhöhung des QE den Einlagen-zins noch weiter unter null gedrückt. Die Devisen- und Aktienmärkte reagierten jedoch erst mal negativ. Der Euro gewann an Wert, die Aktienmärkte kamen unter Druck.

Platz 2 der Risiken-Hitliste ist die Angst vor einer US-Rezession. Die Fondsmanager scheinen trotz guter Arbeitsmarktzahlen der US-Konjunkturerholung nicht zu trauen. Neu auf der Liste ist das Extremrisiko einer Abwertung der chinesischen Währung Renminbi. Eine massive Abwertung könnte durch niedrigere Preise für chinesische Exporte die Tendenzen zur Deflation in anderen Ländern verstärken und sogar einen weltweiten Währungskrieg auslösen.

Dank zuletzt höherer Ölpreise ist die Angst vor Zahlungsausfällen (debt defaults) in den Schwellenländern und im Energiesektor zurückgegangen, aber immer noch eine große
Sorge der Fondsmanager.

Als ein höheres Risiko als im Vormonat beurteilen Fondsmanager das Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union (Brexit), geopolitische Risiken und trotz niedriger
Teuerung eine Stagflation – schwaches Wirtschaftswachstum bei gleichzeitig hoher Inflation.

Unsere Einschätzung: Die wachsende Angst vor dem Scheitern des QE, der ultraleichten Geldpolitik insbesondere der Europäischen Notenbank mit Anleihekäufen, Null und
Sogar Minus-Zinsen, sehen wir als begründet an. Die Märkte verlieren zunehmend ihr Vertrauen in die EZB. Anleger schichten ihr Vermögen in Aktien, Anleihen und
Immobilien um.

So werden in diesen Märkten regelrechte Blasen aufgepumpt. Die wackeligen Banken verlieren weiter an Profitabilität und gefährden damit auf Dauer die Finanzmärkte und die Sparer werden enteignet. Die Kreditvergabe wird nicht angekurbelt, im Gegenteil: Kredite werden teurer werden. So erlischt ein Strohfeuer nach dem anderen.

Die EZB verliert das wichtigste, was Volkswirtschaften und Finanzmärkte zusammenhält: Vertrauen. Es ist die Saat ausgebracht für die nächste, noch größere Krise als die von
2008.

Deshalb gilt: Bleiben Sie defensiv und antizyklisch orientiert mit einer Cash-Reserve von mindestens 40%, einem Schwerpunkt in Gold, Silber bzw. in Gold- und Silberaktien sowie
werthaltigen Aktien, wie wir Ihnen diese im Rahmen unserer Beratungen empfehlen.